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Lasst sie in Ruhe! Über das kapitalistische Freundlichkeits-Diktat

Je schlechter die Bezahlung, desto freundlicher muss der Arbeitnehmer der frechen Kundschaft ins Gesicht lächeln. So lautet die Regel, auf die wir uns im Kapitalismus … irgendwie geeinigt haben. Total fair, oder?

Topverdienende männliche Manager dürfen so grantig in die Webcam schauen, wie sie wollen. Day in, day out. (Oftmals) weibliche Kassiererinnen an der Armutsgrenze hingegen haben gefälligst zu lächeln, während sie für 12 Euro Stundenlohn das Kleingeld gelangweilter Vorstadt-Pensionistinnen zählen. Sonst wird der Manager gerufen, sonst wird sich gleich oben beschwert, weil wie kann es denn sein, dass diese Dame nicht 8 h am Tag die Mundwinkel nach oben getackert hat, obwohl es ihr hier doch so gut geht? Obwohl sie doch froh sein sollte, ÜBERHAUPT einen Job zu haben?

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Killing hope

„Okay. Und was ist der wahre Grund, warum du noch nicht gegangen bist?“, frage ich meine Klientin und die Antwort überrascht mich wenig.

„Ich glaube, ich habe tief in mir drinnen noch die Hoffnung, dass sich etwas verändert.“

Da ist er. Der Satz, den wir alle schon mindestens einmal gehört, oder selbst gesagt haben.

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Das große Missverständnis beim Thema Kündigen

Es gibt nur zwei Arten von Menschen auf der Welt. Die, die in einer Festanstellung für den Profit anderer arbeiten können und die, die genau das nicht können.

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Kein Wunder vertraust du mir nicht (wenn du mich aus der Presse kennst)

Mir ist da letztens etwas aufgefallen. Und zwar beim Thema Anfragen und Kennenlern-Calls mit neuen Klienten, die relativ stabil nach einem großen Interview bei mir eintrudeln.

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God is a Steuerberaterin

Nachts träume ich davon, Steuerberaterin zu sein. Dann wüsste ich immer, welche Fristen gelten, ohne panisch nach deren Versäumnis zu googeln, ich würde ein gesundes Verhältnis mit dem Finanzamt pflegen und meine anfallende Umsatzsteuer mit Leidenschaft berechnen.

Kurz: Ich wäre eine deutsche Göttin.

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Warum du deinen neuen Job noch nicht auf LinkedIn gepostet hast  

Liebe B.,

ich bin seit sieben Monaten bei meinem neuen Arbeitgeber angestellt. Soweit läuft alles gut. Ich bekomme positives Feedback, man schätzt meine Leistungen und ich fühle mich wohl. Trotzdem habe ich meinen LinkedIn-Status noch nicht geändert. Ich warte immer noch darauf, dass plötzlich etwas Schlimmes passiert und ich doch noch gekündigt werde. Das kann doch nicht gut gehen, oder?

Verunsicherte Grüße,

H.

Hallo H.!

Ich verstehe dich sehr gut. Seinen LinkedIn-Status zu ändern kommt heute quasi dem Commitment einer festen Beziehung gleich. Etwas, das die meisten Millennials meines Umfelds auch nicht mehr vor einer sehr ausgiebigen Dating-Phase eingehen wollen.

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Arbeitszeugnisse sind crap

Arbeitszeugnis ist mein persönliches Work-Life-Bullshit-Reizwort. Ganz ehrlich: Ich weiß nicht, wer sich 2023 noch um Arbeitszeugnisse schert? Trotzdem höre ich diese Frage immer wieder: „Ja, aber was ist dann mit meinem Arbeitszeugnis?“ JA WAS IST DANN MIT DEINEM ARBEITSZEUGNIS?

Nichts ist mit deinem Arbeitszeugnis, denn nobody cares.

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Zahlungsklage: Wie du deinen (Ex-)Arbeitgeber ohne Anwalt verklagst

Die Menschen machen immer ganz große Augen wenn ich sage, dass ich gerade einen meiner Ex-Auftraggeber verklage. „Wie? Ist das nicht total teuer und aufwendig?“

Meine Antwort: „Nein, ist es eben nicht. Denn die Inanspruchnahme der Rechtsantragstelle bei einem deutschen Arbeitsgericht ist kostenlos.“ Also, zum Beispiel das Einreichen einer Zahlungsklage oder einer Kündigungsschutzklage.

Und das ist auch gut so. Wäre ja noch schöner, wenn man als nicht-bezahlter Arbeitnehmer auch noch selbst in die Tasche greifen müsste, um seine Ausbeuter rechtlich anzugreifen.

Da es mir am Herzen liegt, Arbeitnehmer zu emanzipieren, möchte ich hier ein kurzes „How to Arbeitgeber verklagen“ anlegen, das einen soften Einstieg in das Thema bietet.

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Dealbreaker Remote Work: Wenn sie remote arbeitet – und er nicht

Liebe Bixe! Ich bin Anfang 30 und habe einen Remote-Job in einer PR-Agentur, der es mir theoretisch erlaubt, von überall aus zu arbeiten. Ich träume schon länger davon, einen Teil meines Lebens im Ausland zu verbringen – aber ich bin mir nicht sicher, wie ich Remote Work mit meiner Beziehung vereinbaren kann.

Glaubst du, es ist möglich, eine Beziehung zu führen, wenn eine Person einen Remote-Job hat, während die andere Person einen traditionellen Job ausübt? Liebe Grüße, F.

* * *

Liebe F.!

Weißt du, ein bisschen freue ich mich ja über dieses „Problem“. Denn es zeigt, wie weit wir seit Beginn der Pandemie in Punkto Remote-Work gekommen sind. Firmen erlauben ihren Mitarbeitern inzwischen mehr Freiheiten denn je – und du bist eine dieser glücklichen Arbeitnehmern.

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Männliche Klienten Fehlanzeige: Brauchen Männer einfach … keine Hilfe?

Nach knappen drei Monaten thx bye fällt es langsam auf: Bislang keine einzige Anfrage von einem Cis-Heten-Mann. Und es gab viele Anfragen. Ich glaube, ich hatte ungefähr so viele Anfragen von Katharinas, wie es Christians in DAX-Vorständen gibt. Nichts gegen Katharina, ist ein schöner Name. Aber verdächtig war es schon.