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Was dein Urlaubs-Feel über dein Arbeitsverhältnis aussagt

Ausgerechnet das Urlaubs-Feel ist meiner Meinung nach ein super Gradmesser dafür, wie es gerade um das eigene Arbeitsverhältnis steht.

Urlaub ohne Burn-Out – eine Angelegenheit, die für mich in Festanstellungen immer unmöglich war. Die zwei haben für mich quasi zusammengehört. Erst, wenn ich Urlaub hatte, konnte ich mich um mein Burn-Out kümmern. Nach dem Motto: „Nur noch 5 Tage, bis du dich voll und ganz deiner schlechten psychischen Verfassung widmen kannst.“

Urlaub war für mich eine Zeit, in der ich entweder depressiv, ängstlich, lethargisch oder traurig (oder alles gleichzeitig) im Bett lag und darüber nachdachte, wie ich nach dem Urlaub nicht wieder an meine Arbeitsstelle zurückkehren muss. Der Gedanke daran, dass auch diese Zeit vergehen würde, lähmte mich.

Manchmal schleppte ich mich mit Scheuklappen zum Strand, nur, um den schönen Tag überhaupt nicht als solchen wahrnehmen zu können. Und ärgerte mich anschließend darüber, so viel Geld für schlechte Laune rausgeworfen zu haben.

Bianca Jankovska

Ich kann mich noch gut an einen einwöchigen Portugal-Urlaub vor sechs Jahren erinnern, wo ich beinahe die gesamte Zeit an der Costa da Caparica über meinem Exit gebrütet habe. Sollte ich kündigen oder abwarten? Ich hatte Herzklopfen, Angstzustände und Panik.

Statt mich aufs Hier und Jetzt zu fokussieren, dachte ich darüber nach, wem ich zuerst von meinem Kündigungsvorhaben erzählen soll, was mein Chef wohl sagen würde, wie ich mich daraufhin die restlichen, noch offenen Monate verhalten sollte – und drehte mich zwischen gegrilltem Bacalhau und Pastel de Nata … im Kreis.

Urlaub war: keine Erholung, sondern regelmäßig die Zeit, in der ich mich damit auseinandersetzen wollte, was ich in meinem Leben ändern muss. Und das war anstrengend, das Gegenteil von Erholung, einer „good time“, Stressabbau.

Deshalb ist ausgerechnet das Urlaubs-Feel meiner Meinung nach ein super Gradmesser dafür, wie es gerade um das eigene Arbeitsverhältnis steht.

Urlaub ohne Burn-Out: Diese Fragen können bei der Reflexion helfen.

  • Drehen sich deine Gedanken mehr als die Hälfte des Tages um deinen Job?
  • Hast du Träume von deinen daily tasks, e-mails – oder Calls?
  • Bekommst du beim Gedanken ans Ende des Urlaubs Bauchschmerzen, Kopfweh & Co.?
  • Widert dich das geistige Bild deines Schreibtisches an?
  • Hast du Alpträume?

To be fair: Ein verdorbener Urlaub ist in der Regel noch kein gravierendes Problem. Manchmal kommt eben vieles zusammen. Wenn Urlaub allerdings gar nicht mehr möglich ist und sich auch nach längerer und wiederholter Auszeit die bekannten Symptome am Strand breitmachen, könnte es Zeit sein, endlich zu kündigen.

Und dabei helfe ich dir gerne. Buche deinen Intro-Call oder eine Quick Fix via Calendly.

Übrigens: In meinem Buch „Potenziell furchtbare Tage“ (Haymon) schreibe ich über die Scham rund ums Thema Kündigen, und was wir gewinnen, wenn wir uns endlich trauen, zu gehen.

Von Bianca Jankovska

Bianca Jankovska ist Kommunikationswissenschaftlerin und Wirtschaftsjuristin by Abschluss, Autorin und Philosophin by heart. Sie ist Gründerin des Magazins Groschenphilosophin - das erste Mag zur politischen und psychosozialen Dimension von Social Media, Spätkapitalismus und Popkultur.